Wie ich nicht das Studio gefunden habe – sondern mein Studio mich


Manchmal kommt das Leben nicht mit einem fertigen Plan um die Ecke, sondern mit kleinen Umwegen, einem dicken Kloß im Hals – und einer ziemlich unspektakulären Turnmatte im Kindergarten.


Aber fangen wir vorne an.


Die Suche nach dem perfekten Ort


Vor zwei Jahren war ich auf der Suche nach einem Raum für meine Weihnachtsshootings. Ich hatte bereits eine kleine, feine Idee im Kopf – etwas Stilvolles, mit Tageslicht und genug Platz für Deko, Kinder, Eltern, Weihnachtsstimmung.


Dann zeigte mir jemand diesen Showroom: hell, charmant, ein kleines Juwel. Ich war sofort Feuer und Flamme.

Ich war noch mitten im Aufbau, gerade dabei, mir Schritt für Schritt etwas Eigenes aufzubauen – und so habe ich der Mieterin offen gesagt, was ich mir leisten kann.


Was dann zurückkam, war ein Gegenangebot, das für mich zu dem Zeitpunkt völlig außerhalb meiner Möglichkeiten lag. Und mit einem Schlag war nicht nur der Raum vom Tisch – sondern auch mein Gefühl, mitspielen zu dürfen. Ich war richtig enttäuscht.

Weil ich das Gefühl hatte, meinen Kund:innen nicht das bieten zu können, was ich selbst so schön fand.


Weihnachten im Kindergarten


Am Ende habe ich meine Weihnachtsshootings im Gruppenraum unseres Kindergartens gemacht. Kostenlos. Unperfekt. Mit bunten Stühlchen, hellblauen Vorhängen und einem improvisierten Aufbau.


Und weißt du was?

Es war wunderschön.


Alle Familien waren happy mit ihren Bildern. Die Kinder hatten Spaß. Es wurde gelacht, gekuschelt, gesungen. Ich habe gespürt: Es braucht nicht immer das perfekte Setting, um berührende Fotos zu machen – es braucht echte Verbindung.


Und irgendwie war das genau das, was ich in dem Moment gebraucht habe.


Ein halbes Jahr später …


Da war ich dann: frisch voll selbstständig, gerade erst meinen festen Job gekündigt, noch kein wirklich aufgebauter Kundenstamm, keine Rücklagen – aber ganz viel Herzblut und ein tiefes Vertrauen in das, was ich tue.


Und dann klingelte mein Handy.

Der Vermieter.

Ob ich mich noch an den Showroom erinnere? Die Mieterin sei raus. Der Raum wäre jetzt frei. Ob ich ihn haben möchte?


Ich hatte damals beim ersten Besichtigungstermin gesagt: „Wenn der Raum mal frei wird – sag mir gerne Bescheid.“


Und jetzt war genau dieser Moment da.


Ich hatte drei schlaflose Nächte. Ich habe gerechnet, gezweifelt, mit meinem Mut verhandelt.

Und dann hab ich’s gemacht.

Ich habe den Mietvertrag unterschrieben.


Heute – mein Herzstück


Heute ist dieser Showroom mein Studio.

STUDIO FIFTY FIVE – mein ganz persönlicher Wohlfühlort im Herzen von Düsseldorf-Unterbilk.


Ein Ort, an dem ich nicht nur fotografiere.

Sondern an dem ich Frauen dabei begleite, sichtbar zu werden.

An dem gelacht, getanzt, gestaunt, manchmal auch ein bisschen gezittert – und dann geglänzt wird.


Hier ist Raum für Entwicklung. Für Persönlichkeit. Für echtes Branding.


Ich habe nicht das Studio gefunden.

Dieses Studio hat mich gefunden.


Und es erinnert mich jeden Tag daran, dass die Dinge manchmal anders kommen – und am Ende trotzdem ganz genau richtig sind. ✨